Kostenberechnungen – Das Ende der Wahrheit?
„Können Sie auch einschätzen, was der Garten in etwa kosten wird?“ lautet eine häufige Frage meiner Kunden – Ja, das kann ich, … wenn Sie die Wahrheit vertragen!?
Anders als die Möglichkeiten, Techniken und Materialien in der Gartengestaltung, haben sich die Kostenvorstellungen in den vergangenen Jahren kaum verändert. Die Vorstellung, einen Garten mit den heute verfügbaren Materialien und Pflanzen, auf Stand der heutigen Technik und am besten noch mit Bewässerung, Beleuchtung oder automatischem Rasenmäher zum Preis von Omas Garten (Waschbeton und Holzpalisaden) zu bekommen, … wenn man es so liest, wird die Schwierigkeit irgendwie klar. Dazu kommt, dass der Kostenansatz für die Außenanlage bei Neubauten von den Hochbauarchitekten meist absurd niedrig angesetzt wird, um so das Gesamtprojekt Haus leichter verkäuflich zu machen. Kein Wunder, dass bei manchem Kunden die „Stimmung kippt“, wenn mit der Kostenberechnung selbst die schlimmsten Erwartungen übertroffen werden.
Was tun? Das Projekt schön rechnen? Die einfachste statt sinnvollste Variante kalkulieren? Dem Kunden erst gar nicht alle Möglichkeiten aufzeigen? Das alles verträgt sich in keiner Weise mit meinem Verständnis einer guten, ehrlichen und zuverlässigen Beratung. Gut gemacht ist eine Kostenberechnung ein wertvolles Werkzeug ein Projekt zu steuern. Anhand realistischer Zahlen können z. B. Materialalternativen abgewägt, Bauweisen verglichen, Eigenleistung dimensioniert oder auch zeitlich gestaffelte Abläufe geplant werden. Wer also einen guten Weg zu einem gelungenen Garten finden möchte, tut gut daran, sich mit einer ehrlichen Antwort auf die Frage „Was kostet der Garten?“ auseinander zu setzen.
Während im Rahmen einer Beratung zunächst nur grobe Schätzungen möglich sind, erstelle ich auf Basis meiner Entwurfsplanungen regelmäßig detaillierte Leistungs- und Kostenaufstellungen, die – aufgrund eigener Kalkulationen und Erfahrungswerte sowie durch in Ausschreibungen gewonnene Marktpreise – eine zuverlässige Kostenprognose bieten. Nach etwaigen Änderungen zur Kostensteuerung können die Leistungsaufstellungen anschließend zum Leistungsverzeichnis und damit zur Basis einer Ausschreibung (s. Vergabe von Leistungen) ausgearbeitet werden.
Letzten Endes ist die Auseinandersetzung mit den Kosten immer eine der undankbareren Aufgaben. Dennoch sollte man sich hier von Anfang an mit realistischen Ansätzen auseinandersetzen und versuchen, die Kosten zu steuern und nicht schön zu rechnen.