2011 entstand dieser Hauseingang. Viel mehr als die Gestaltung an sich, die Abstimmung der Materialien und die kleinen Details finde ich an diesem Projekt spannend, was sich aus dem Zusammenspiel zwischen Funktion und Form ergeben kann.
Bei der Gestaltung von Hauszugängen liegt der Fokus meist auf der vermeintlich wichtigsten Verbindung zwischen Straße/Gehweg und Haustür. Dem Gebot der kurzen und praktischen Wege folgend entsteht dann meist eine möglichst direkte Wegverbindung, die, dem Geschmack des Kunden entsprechend, mal klar geradlinig, mal mit mehr oder weniger starken Bögelchen den Weg zum Haus eröffnet. Was dabei häufig übersehen wird, ist der Umstand, dass – zumindest für die Bewohner – der am häufigsten genutzte Weg der zwischen Garage/Stellplatz und Haustür ist. Selbst für Besucher ist oft nicht ein zentraler Zugang am geschicktesten.
Im vorliegenden Fall wurden die beiden Hauptrichtungen – zur Straße und zum seitlich gelegenen Stellplatz – mit Hilfe eines Kreises umgesetzt. Ein Hingucker, ausgefallen und trotzdem funktionell – …passt.
Übrigens, ganz allgemein gilt: Zu Beginn einer Planung ist es oft sinnvoll, sich anhand einer Funktionsskizze die wesentlichen Funktionen einer Anlage bewusst zu machen. Bei der Planung eines Vorgartens geht es dabei hauptsächlich um Wegverbindungen sowie Fahr- und Stellflächen. Bei der Gestaltung eines Gartens oder Parks stehen dazu vor allem auch noch Blickbeziehungen (gewollte und ungewollte) im Fokus. Sicher bringt eine Funktionsskizze nicht immer – bei solch überschaubaren Aufgaben wie hier sogar selten – elementare Erkenntnisse, dennoch ist sie häufig eine einfache, schnelle und unkomplizierte Hilfe. Mir haben Funktionskizzen in jedem Fall schon oft geholfen, die Gedanken zu sortieren und den Blick für gute, manchmal ausgefallene, aber immer funktionelle Lösungen zu öffnen .
Die planerische Alternative zeigt: Die Erkenntnisse aus einer Funktionsskizze lassen sich gestalterisch unterschiedlich umsetzen.