Bei der Gestaltung und dem Bau eines Gartenteiches sollte man sich mit einer Vielzahl an Themen auseinandersetzen. An dieser Stelle geht es mir in Sachen Teichabdichtungen um einen Vergleich zwischen Folien und Glasfaser. Neben diesen beiden Alternativen gibt es natürlich noch einige weitere Möglichkeiten der Teichabdichtung. Häufig verwendet – insbesondere bei Bachläufen – wird Beton. Vor allem weil Beton nicht selbstverständlich wasserdicht ist sondern mit entsprechenden Zuschlägen verbessert werden muss und auch aufgrund der Tatsache, dass Betonbauwerke ohne fachgerechte und aufwendige Armierung leicht Risse ausbilden, halte ich Beton für ungeeignet. Ähnlich verhält es sich mit Tonabdichtungen. Diese gut gemeinte, ökologisch wertvolle Variante hat in der Praxis zwei gravierende Nachteile. Zum einen neigen Wasserpflanzen in Tonteichen dazu sich auf dem Tonboden uneindämmbar auszubreiten, was insbesondere bei kleineren Teichen ein großes Problem ist, zum anderen müssen Tonteiche stets gleichmäßig befüllt sein, weil bei niederem Wasserstand die trockenliegenden Tonflächen austrocknen und Risse bilden. Weitere Abdichtungen wie zum Beispiel Asphaltabdichtungen kommen in der Praxis – zumindest im Privatgarten – kaum oder nicht zum Einsatz.
Für die Abdichtung von Teichen, Becken, Bachläufen oder anderen Wasserspielen und -läufen, stehen nach meiner Ansicht vor allem zwei sinnvolle Alternativen zur Verfügung. Zum einen Folien – die häufigste Variante, bei der unterschiedliche Folienarten und -qualitäten verfügbar sind, oder Glasfaserabdichtungen die gegenüber Folien etliche Nach- aber auch Vorteile haben.
Der wesentliche Nachteil einer GFK-Abdichtung (GlasFaserKunststoff – GFK) ist der Preis. Inklusive Einbau liegen die Kosten für eine Glasfaserabdichtung bei einem Vielfachen der Kosten für Folie. Abgesehen davon, dass das Material an sich schon wesentlich teurer ist, ist auch der Einbau deutlich schwieriger als bei einer Folie. Meine Empfehlung bei GFK ist: Nicht selbst machen – machen lassen und zwar nicht vom Gärtner sondern von einem spezialisierten Unternehmen. Damit sind die Nachteile dieser Abdichtung jedoch bereits aufgezählt.
Vorteile stehen dem viele gegenüber. Glasfaserabdichtungen sind robust. Zum Beispiel im öffentlichen Bereich oder an anderen Stellen, an denen mit einer starken Beanspruchung (spielende Kinder, Vandalismus, usw.) zu rechnen ist, bietet sich die Verwendung von GFK an. Selbst wenn Beschädigungen vorliegen, kann GFK vergleichsweise einfach ‘geflickt’ werden. Darüber hinaus kann eine GFK-Abdichtung einfach gereinigt werden, weil zum einen eine gleichmäßige Fläche ohne Falten vorliegt, und zum anderen der Einsatz von Bürsten, Besen oder auch einem Hochdruckreiniger (vorsichtig) möglich ist. Ein letzter Vorteil, was die praktischen Aspekte anbelangt, ist der Anschluss von Ab- und Zuläufen. Die Einbindung von z. B. Bodenabläufen oder der Anschluss der Verrohrung der Filtertechnik ist bei GFK unkompliziert zu bewerkstelligen und ermöglicht einem auch technisch anspruchsvolle Lösungen mit Strömungsdüsen oder die Intergration von Sprudlern und Ähnlichem.
Weitere Vorteile bietet GFK, was die Gestaltung anbelangt. Besonders geeignet ist GFK bei exakten Becken oder dann, wenn die Abdichtung selbst im Blick steht. Dies kann z. B. bei flachen Becken der Fall sein, wenn die Wasseroberfläche als Spiegel eingesetzt wird und eine faltige Abdichtung die Ruhe des Bildes stören würde. Die Vermeidung von Folienfalten spielt vor allem auch bei exakten Formen eine wichtige Rolle. Ein quadratisches Becken mit gleichmäßiger Wassertiefe ist beispielsweise mit Folie wesentlich schwieriger ‘formvollendet’ machbar als mit GFK. Die Abdichtung in den Blick rücken kann man bei GFK auch durch die Farbe. Im Arbeitsablauf werden mehrere Schichten aufgetragen, die mit einem Abschlussanstrich in beliebiger RAL-Farbe versiegelt werden. Ob durch die Farbwahl mit Blau-Grüntönen die Wirkung des Wassers unterstützt oder mit auffälligen Farben wie Violett oder Rot ein Akzent gesetzt wird steht jedem für die Planung frei.