Sie möchten Pflanzen wieder die Hauptrolle in Ihrem Vorgarten geben, scheuen aber den Aufwand, die Kosten, die Pflege? – Dabei ist es gar nicht so schwer, einen geschotterten Garten wiederzubeleben und es lohnt sich!
Am einfachsten ist es, die Schotterfläche in einen Steingarten umzuwandeln. Ein Schottergarten besteht überwiegend aus einer Stein- oder Kiesfläche. Nur wenige Pflanzen bilden eine formale Zutat. In einem Steingarten hingegen steht die Vegetation im Vordergrund. Steine dienen als Substrat zur Abmagerung der Gartenerde für Pflanzen, die gegenüber Trockenheit unempfindlich sind. Steingartenpflanzen gedeihen am besten in sonniger und vollsonniger Lage. Trotzdem brauchen sie nur bei anhaltender Dürre Bewässerung.
Richtige Durstkünstler sind Sedum und Sempervivum. Diese Pflanzengattungen zeichnen sich oft durch dickfleischige Blätter aus, die als Wasserspeicher dienen. Sie wachsen gut zwischen Steinsplitt und werden deshalb auch zur Dachbegrünung eingesetzt. Ähnlich anspruchslos sind Halbsträucher wie Bartblume, Lavendel und Thymian. Für sonnenverwöhnte Standorte eignen sich außerdem robuste Sträucher, u. a. Felsenbirne, Perückenstrauch und Schmetterlingsstrauch. Auch bestimmte Rosensorten wie die Dünenrose/Bibernellrose kommen in karger, sonniger Lage zurecht.
Für einen Garten im Halbschatten oder Schatten gibt es ebenfalls eine Lösung. Dort fühlen sich Stauden wie Funkie, Waldsteinie und Bergenie wohl. Passende Sträucher für diesen Standort sind z. B. Schattenglöckchen, Perlmuttstrauch, Pracht- und Zwergspiere.
Aber keine Angst: Bei der Wiederbelebung Ihres Gartens müssen Sie nicht gleich die ganze Fläche umkrempeln. Sie können auch schrittweise vorgehen und erst einmal mit einer Ecke beginnen. Sollte ein Vlies im Boden verlegt sein, muss für Sträucher zumindest an dieser Stelle ein Pflanzloch eingeschnitten werden. Auf lange Sicht ist es sinnvoll, ein Kunststoffvlies vollständig zu entfernen, da es mit der Zeit in kleine Partikel zerfällt und als Mikroplastik im Boden verbleibt. Den Schotter verwenden Sie einfach weiter und vermischen ihn mit Sand und Kompost, um den für einen Trockenstandort geeigneten Pflanzen eine Lebensgrundlage zu geben.
Der neu angelegte Garten braucht anfangs ungefähr zweimal wöchentlich Wasser. Wenn die Pflanzen gut eingewachsen sind, ist Gießen nur noch bei anhaltender Trockenheit notwendig.
An einem klug bepflanzten Stein- und Staudengarten werden Sie viel Freude haben und weniger Arbeit als mit einem Schotterbeet. Bodendecker und Sträucher verhindern Unkraut wirksamer als Kiesflächen. Nebenbei beeinflussen Pflanzen positiv das Kleinklima, sorgen im Sommer für natürliche Abkühlung und bieten Lebensraum und Nahrung für Insekten und Vögel.
Sie möchten vor Ihrer Haustüre mit Umweltschutz beginnen und Ihren Garten aufwerten? – Wir helfen Ihnen gerne bei der Wiederbelebung Ihres Schottergartens!
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Gabi Rillig