Pflanzen für alle – Ein weiterer Projektvorgarten in Söllingen

Vor kurzen waren wir wieder für unser Projekt „Pflanzen für alle“ im Pfinztal aktiv. Bereits im Frühjahr ist in der Lessingstraße in Söllingen der Wunsch einer Familie nach einem bunten, lebendigen Vorgarten in Erfüllung gegangen. Gegenüber wohnende Nachbarn fanden die Idee super, haben in ihrem Garten eine weitere Musterfläche bereitgestellt und dafür eine kostenlose Pflanzplanung erhalten.

Gerade Familien sehnen sich nach einem grünen Paradies vor ihrer Haustür, ohne ihre knapp bemessene Freizeit mit aufwändiger Gartenpflege verbringen zu müssen. Aber auch ältere Menschen suchen nach Entlastung in ihrem Alltag und sind für eine pflegeleichte Umgestaltung ihres Vorgartens aufgeschlossen. Unser Ziel ist es zusammen mit Gartenbesitzern im Pfinztal zu zeigen, dass üppiges Grün und Umweltschutz vor der eigenen Haustür mit wenig Aufwand und nur gelegentlichem Gießen möglich sind.

Die junge Familie wünschte sich für ihren Vorgarten passende Ergänzungen. Insbesondere auf der linken Gartenseite zeigten sich Lücken, die mit pflegeleichten und bienenfreundlichen Pflanzen aufgefüllt werden sollten. Ziel war es, die ausgewachsene Korkenzieherhaselnuss am Gehweg und einen großen Sommerflieder an der Hauswand zu erhalten. Zwischen den beiden hohen Sträuchern sollte durch eine mittelhohe Bepflanzung mehr Volumen geschaffen werden und die Blickachse zur Eingangstür erhalten bleiben. Im Gegensatz zum bereits verwirklichten Projekt in Südlage befindet sich dieser Vorgarten auf der Nordseite des Hauses. Am Vormittag ist die Fläche vollständig im Schatten, jedoch im Sommer ab der Mittagszeit vollsonnig gelegen. Die Pflanzen sollten also mit den wechselnden Lichtverhältnissen gut zurecht kommen.

In Absprache mit den Gartenbesitzern wurden geeignete Kandidaten dafür gefunden. Im Vordergrund sind nun in Gesellschaft von bodendeckendem Geranium niedrig wachsende Strauchrosen gepflanzt: Eine dunkelrot blühende Rose namens ‚Roter Korsar‘ und im Kontrast dazu die cremeweiß blühende ‚Artemis‘. Es handelt sich dabei um bewährte Züchtungen, die sich durch Attraktivität und Robustheit gleichermaßen auszeichnen.

Ein Blickfang in der Beetmitte ist die Hemerocallis, deren zahlreiche Blüten wie rot-gelbe Sterne leuchten und nahrungssuchende Insekten anlocken.

Einen Kontrast zu den hellgrünen, schmalen Blättern der Taglilie bilden die dunkelroten Blätter des Physocarpus opulifolius ‚Diabolo‘ im Hintergrund. Seine weißen Blütendolden erscheinen von Mai bis Juli und bieten ebenfalls Insektennahrung. Im Herbst entwickeln sich an dem Strauch kleine rotbraune Früchte und die Blätter bekommen eine schöne orangerote Farbe. Die Pflanze ist anspruchslos, wächst kompakt und ist winterhart.

Daneben bringt ein Miscanthus sinensis ‚Zebrinus‘ exotischen Zauber ins Beet. Seine grün-gelb gestreiften Blätter erinnern an die Fellzeichnung des Zebras und haben dem Ziergras zu seinem Namen verholfen. Es erreicht eine Wuchshöhe von ca. 150 cm. Seine langen Halme geben dem Garten auch in den Wintermonaten Struktur. Erst im Frühjahr wird das Gras bodennah zurückgeschnitten und treibt dann wieder neu aus.

Im milden Klima des Pfinztals gedeiht auch gut der Hibiskus. Er stammt ursprünglich aus Asien und wird in vielen Farben von weiß, gelb über rosa, rot bis zu violett angeboten. Im farblichen Zusammenspiel mit den lila Blütenrispen des hohen Sommerflieders an der Hauswand wurde ein passender Hibiscus syriacus ‚Blue Bird‘ gewählt. Auch seine schmucken Blüten werden gerne angeflogen von … Sie wissen schon. Der Hibiskus ist winterhart bis ca. – 18 ° Celsius. Bis sich die junge Pflanze im Garten gut etabliert haben, benötigt sie einen leichten Winterschutz.

Direkt am Eingang punktet der neu gepflanzte Osmanthus mit seinem ganzjährig dunkelgrünen Blattschmuck. Im April und Mai ist der Strauch übersät mit kleinen weißen Blüten, die mit ihrem Duft für einen angenehmen Empfang sorgen. Insekten freuen sich über die frühe Nahrungsquelle. Im kommenden Herbst können noch schattenverträgliche Zwiebelpflanzen ergänzt werden, die im Frühjahr für frisches Grün und bunte Farbtupfer sorgen.

Neben der harmonischen Zusammenstellung der Pflanzen unter Berücksichtung des halbschattigen Standorts bewirkt eine gestaffelte Pflanzenhöhe zur Hauswand und zum mittigen Zugangsweg ein attraktives Gesamtbild sowohl von der Straßenseite als auch von der Haustür. Durch die Auswahl anspruchsloser Stauden und Sträucher wird sich die Gartenpflege in einem überschaubaren Rahmen bewegen.

Wohnen Sie in Pfinztal und möchten gerne an diesem Projekt teilnehmen? – Mehr über die Aktion „Pflanzen für alle“ erfahren Sie hier.

Gabi Rillig

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